Auf den Kykladen war ich zum ersten Mal im Jahr 1971 und ich habe mich sofort in diese Inseln verliebt. In gewisser Hinsicht ähneln sie sich und doch ist jede Insel einzigartig. Der Fährverkehr heute funktioniert so pünktlich und reibungslos, dass sich die Deutsche Bahn eine Scheibe davon abschneiden könnte. Damals dauerte die Überfahrt erheblich länger und war ein Abenteuer. Unsere Fähre dmals hieß Miaoulis. Ich erinnere mich an die Schiffssirene: Es war ein Tritonus. Die Miaoulis war damals schon ein betagtes Schiff, das nicht mehr in der Lage war, den Fahrplan einzuhalten. So kam es, dass man sich schon zu Beginn einer jeden Saison auf Verspätungen von 1/2 bis 1 h einstellen musste. Im Hochsommer und erst Recht gegen Ende der Saison hatte die Miaoulis dann Verspätungen von über einem Tag. Kein Mensch erwartete das Schiff zur fahrplanmässigen Zeit. Man fand sich einfach einen halben oder einen Tag später im Hafen ein, setzte sich in ein Kaffee, spielte Tavli, trank griechischen Kaffee und wartete. Es war einfach eine total andere Zeit. Bei vielen Inseln konnten die Fähren noch nicht anlegen und man muss per Beiboot ausgeschifft werden. Hier findet man weitere Informationen zur Miaoulis:
https://www.greece-is.com/ferry-tales-greek-coastal-service-from-1945-1995-gallery/
Wir hatten auf einer Insel eine wirklich einsame Bucht gefunden. Es gab eine Süßwasser-Quelle, so dass wir zu Trinken hatten. Etwa einmal pro Woche sind wir in einem Fussmarsch von fast einer Stunde in das nächste Dorf gewandert und haben Essen gekauft. Während der 5 Wochen unseres Urlaubs war außer uns kein Mensch in der Bucht - mit einer Ausnahme: Eines Tages kamen Schäfer mit ihrer Herde, um die Schafe im Meer zu baden.
Die Bilder hier habe ich zwischen 2018 und 2022 auf Paros und Naxos aufgenommen. Wie sehr der Tourismus die Inseln doch verändert hat!